SISYPH
SpiegelSYmmetrie
und irreguläre SIngularitäten
in der PHysik
Programme blanc N°
ANR-13-IS01-0001-01/02
Programm DFG Nr. HE 2287/4-1 & SE 1114/5-1



Beschreibung des Projekts (Januar 2014 - Juni 2017)
Das SISYPH Projekt
besteht aus einem französischen Partner und einem deutschen
Partner. Folgende Themen werden sowohl für sich als auch in
Verbindung zueinander betrachtet werden:
1. Spiegelsymmetrie als effektives Werkzeug für die Berechnung von
Gromov-Witten-Invarianten von algebraischen Mannigfaltigkeiten
oder Orbifolds,
2. Irreguläre Singularitäten von linearen Differentialsystemen,
von der Warte holonomer \(\mathcal D\)-Moduln aus oder ausgehend
von isomonodromischen Deformationen,
3. Hodge-theoretische Aspekte solcher Differentialsysteme.
Einer der originären Aspekte des Projekts besteht darin, in allen
Themen Resultate mit Hilfe des Zusammenspiels und der Verbindungen
zu den anderen Themen zu erhalten, unter Nutzung verschiedener
Werkzeuge und Methoden (algebraische Geometrie, nicht-kommutative
Hodge-Theorie, Singularitätentheorie, \(\mathcal D\)-Moduln,
symplektische Geometrie) und, im Hintergrund, Motivationen und
Vermutungen aus der Physik.
Die verallgemeinerten hypergeometrischen Systeme linearer
Differentialgleichungen (GKZ-Systeme) bilden ein zentrales Thema,
als Modell für die Quanten \(\mathcal D\)-Moduln torischer
Mannigfaltigkeiten oder Orbifolds. Diese GKZ-Systeme bilden auch
eine grosse Klasse von Beispielen holonomer \(\mathcal D\)-Moduln
mit irregulären Singularitäten, bei denen Vermutungen und
vorläufige Ergebnisse getestet werden können.
Das Verständnis der Geometrie verschiedener Typen von Modulräumen
wie denen von isolierten Hyperflächensingularitäten, von komplexen
Kurven, oder allgemeiner von stabilen Abbildungen (die in die
Definition von Gromov-Witten-Invarianten eingehen), aber auch von
meromorphen Zusammenhängen auf Vektorbündeln ist eine der
wichtigsten Motivationen des ganzen Projekts. Die erstgenanten
Modulräume sind bekanntermassen zentral für die Spiegelsymmetrie.
Es wird eine fundamentale Aufgabe sein, auch bei den Modulräumen
von Zusammenhängen mit irregulären Singularitäten den Begriff der
Spiegelsymmetrie mit Leben und Gehalt zu füllen.
Ein Ziel des Projekts ist auch ein besseres Verständnis des
Stokes-Phänomens, das eine zentrale Eigenschaft der irregulären
Singularitäten komplexer Differentialgleichungssysteme ist. Die
Bedeutung des Stokes-Phänomens bei Gromov-Witten-Invarianten und
bei Landau-Ginzburg-Modellen wird auch von grosser Bedeutung für
das Projekt sein. Seine Beziehung zu Hodge-theoretischen
Eigenschaften (insbesondere ihre nicht-kommutativen Aspekte)
werden helfen, Modulräume von Singularitäten besser zu verstehen.